-
1 κνῖσος
κνῖσος oder κνῖσσος, τό, Nebenform von ἡ κνῖσα, wie ἡ δίψα, τὸ δίψος, ἡ πάϑη, τὸ πάϑος. Der sing. von τὸ κνῖσος wird in einem Schol. Iliad. 2, 423 aus einem nicht genannten Komiker angeführt, τὸ κνῖσος όπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας, Meineke Com. Graec. 4 p. 687. Der plural. τὰ κνίση erscheint in Stellen Homers als var. lect. So Iliad. 21, 363, ὡς δὲ λέβης ζεῖ ἔνδον, ἐπειγόμενος πυρὶ πολλῷ, | κνίσην μελδόμενος ἁπαλοτρεφέος σιάλοιο, | πάντοϑεν ἀμβολάδην, ὑπὸ δὲ ξύλα κάγκανα κεῖται, | ἃς τοῠ καλὰ ῥέεϑρα πυρὶ φλέγετο, ζέε δ' ὕδωρ. Hierzu giebt es im cod. A folgendes Scholium aus Aristonicus: μελδόμενος: (ἡ διπλῆ,) ὅτι ἀντὶ τοῦ μέλδων, τήκων τὰ κνίση, παϑητικὸν ἀντὶ τοῦ ἐνεργητικοῦ. Hiernach also hat Aristarch geschrieben κνίση μελδόμενος, neutr. plur. τὰ κνίση. Dagegen in mehreren aus Didymus ausgezogenen Scholien und Theilen von Scholien wird bezeugt, daß Aristarch κνίσην geschrieben habe; Schol. Ακνίσην: οὕτως Ἀρίσταρχος· ἄλλοι δὲ κνίσης; ein anderes, an das Aristonicëische sich anschließendes Schol. A γράφουσι δέ τινες κνίσην σὺν τῷ ν· οὕτως γὰρ καὶ Ἀρίσταρχος, καί φησιν, ὅτι ἀντὶ τοῦ τηκόμενος, ὅπερ ἰσοδυναμεῖ τῷ τήκων. κνίσην δὲ πᾶν τὸ πιμελές. Der Widerspruch zwischen Didymus und Aristonicus ist darauf zurückzuführen, daß Aristonicus Angabe sich auf Aristarchs zweite Ausgabe bezieht, Didymus Angabe auf Aristarchs erste Ausgabe. Aristonicus Werk erklärte überall lediglich Aristarchs zweite Ausgabe, s. Sengebüsch Homer. dissert. 1 p. 34. Die Worte Aristarchs aber, welche in dem zweiten Didymeischen Scholium A angeführt werden, καί φησιν, ὅτι ἀντὶ τοῠ τηκόμενος, ὅπερ ἰσοδυναμεῖ τῷ τήκων. κνίσην δὲ πᾶν τὸ πιμελές, sind unzweifelhaft aus einem ὑπόμνημα Aristarchs geschöpft. Hypomnemata aber hat Aristarch nur zu Aristophanes Ausgabe und zu seiner eigenen ersten Ausgabe geschrieben; seine zweite Ausgabe war von keinen Hypomnematis begleitet, s. Sengebusch Homer. dissert. 1 p. 27. Nun scheint es sicher, daß Didymus, auf Aristarchs ὑπομνήματα sich verlassend, wirklich κνίσην hier für die einzige Aristarchische Lesart hielt. Denn wenn man annehmen wollte, daß Didymus selbst geschrieben habe διχῶς Ἀρίσταρχος, κνίσην καὶ κνίση oder ἐν μὲν τῇ προτέρᾳ τῶν Ἀρισταρχείων ἐγέγραπτο κ νίσ η ν, ἐν δὲ τῇ ἑτέρᾳ κ νίσ η oder dergl., wie könnte man da den Umstand erklären, daß keine einzige der aus Didymus stammenden Nachrichten auch nur eine Spur von der doppelten Lesart enthält, sondern alle sammt und sonders behaupten, daß die einzige Aristarchische Lesart κνίσην gewesen sei? Es gehört aber außer den beiden oben angeführten Scholien A hierher auch der aus Didymus und Aristonicus zusammengeflossene Anfang eines Scholiums B: σὺν τῷ ν Ἀρίσταρχος. τὸ δὲ μελδόμενος ἀντὶ τοῦ τήκων. κνίση δὲ πᾶν τὸ πιμελές. τινὲς δὲ οὐδετέρως ἤκουον, ἵν' ᾖ τὰ κνίση, ὡς τὸ » Τηλέμαχος τεμένη νέμεται ( Odyss. 1), 1851«. ἀλλ' ἀεὶ παρ' Ὁμήρῳ ἡ κνίσα ϑηλυκῶς εἴρηται. Bis πιμελές fußt der Verfasser auf Didymus, von da ab bis νέμεται auf Aristonicus. Daß in diesem zweiten auf Aristonicus fußenden Theile der Darstellung nicht Aristarch als Auctor der Lesart τὰ κνίση genannt wird, sondern statt des Namens ein τινές erscheint, kommt ganz einfach daher, weil in Aristonicus Werke hier wie sonst überall Aristarch gar nicht genannt war. Ob das Citat aus Odyss. 11, 185 vom Verfasser des Scholiums selber hinzugethan ist, höchst passend, oder ob das Werk des Aristonicus selbst dies Citat schon enthielt, so daß es aus dem oben vorgelegten Scholium A des Aristonicus durch Schuld eines Epitomators verschwand, läßt sich schwerlich entscheiden. Ein anderes Scholium B fängt so an: οἱ μὲν οὖν διορϑοῦντες ἠξίουν μετὰ τοῦ ν γράφειν, κνίσ ην μελδόμενος, ἀντὶ τοῦ τήκων ἀκούοντες, ἵν' ᾖ τὴν κνίσαν τήκων. οὐκ εἶχον δὲ παρ' Ὁμήρῳ δεικνύναι οὐδετέρως τὸ κνίσσος λεγόμενον, ἀλλ' ἀεὶ ϑηλυκῶς. Dies ist bis τὴν κνίσαν τήκων sicher aus Didymus geflossen; auch der Ausdruck οἱ διορϑοῦντες zeigt den Didymus an, dessen Buch Περὶ τῆς Ἀρισταρχείου διορϑώσεως betitelt war. Dasselbe Scholium steht, als Auseinandersetzung des Porphyrius bezeichnet, im cod. Paris. 2679, Cramer An. Paris. 3 p. 28; es ist aber im Paris. länger, indem an das auch im B Stehende sich im Paris. noch eine entstellte Auseinandersetzung anschließt: δύναται καὶ οὐδετέρως κνίσση, ὡς ἡ κωμῳδία »τὸ κνίδος ὀπτῶ«. ἄλλοι δὲ τὸ κνίσος εἰς τοὺς γείτονας (verderbt aus τὸ κνῖσος ὀπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας, s. oben), ὁ δὲ ποιητὴς ἀεὶ ϑηλυκῶς τὴν κνίσσαν φησίν κτἑ. An dieses Scholium reih't sich dann im Paris. mit ἄλλως ein anderes, auf Aristonicus fußendes, von Didymus Nichts wissendes: ὡς ἀπὸ εὐϑείας οὐδετέρας τῶν πληϑυντικῶν, ὅτι οὐκ ἔστι παρὰ τὸ τὰ μέλη ἔλδειν τὸ μελδόμενος, ἀλλ' ἀπὸτοῦ ἄλδω, ὅϑεν τὸ »μέλε' ἤλδανε«, τὸ μελδόμενος παϑητικὸν ἀντὶ ἐνεργητικοῠ τοῦ μέλδων, ὅ ἐστι κατατήκων. Das Ende des Porphyrianischen Scholiums mit dem andern, durch ἄλλως angeknüpften findet sich auch im Paris. 2766, Cramer An. Paris. 3 p. 292. Bei Eustath. Iliad. 21, 363 p. 1241, 10 sqq. wird Aristarch nicht genannt; die Lesarten (τῇ) κνίσσῃ und (τὰ) κνίσση werden besprochen, die Lesart κνίσην ist nicht erwähnt; über Didymus läßt sich aus Eustathius Nichts ersehen. Wir haben aber doch über Didymus schon eine Reihe von Zeugnissen, deren Vergleichung es zweifellos zu machen scheint, daß Didymus hier in der That (τὰ) κνίση als Lesart der ἑτέρα nicht kannte, sondern κνίσην für die einzige Aristarchische Lesart hielt. – Iliad. 2, 423 heißt es μηρούς τ' ἐξέταμον κατά τε κνίσῃ ἐκάλυψαν | δίπτυχα ποιήσαντες, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν. Hierzu giebt es folgendes Scholium BL: κατά τε κνίση ἐκάλυψαν: Ἀρίσταρχος τὰ κνίση οὐδετέρως ἀκούει, καίτοι εἰπὼν οὐδὲν ἀδιαίρετον εἶναι τῶν εἰς ος ληγόντων οὐδετέρων. παρ' Ὁμήρῳ κατὰ τὸ πληϑυντικόν· τείχεα γὰρ καὶ βέλεα λέγει. ἀλλ' ὥσπερ τὰ τεμένη ἀδιαιρέτως εἴρηκεν, ὡς τὸ »Τηλέμαχος τεμένη νέμεται ( Odyss. 1), 1851«, οὕτω καὶ τὰ κνίση. καὶ ἔστιν ἐν τῇ κωμῳδίᾳ τὸ ἑνικόν· »τὸ κνῖσσος ὀπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας«. πλεονάζει δὲ Ὅμηρος τῇ ϑηλυκῇ προςηγορίᾳ. σημαίνει δὲ καὶ τὴν ἀναϑυμίασιν τῶν κρεῶν, ὡς ὅταν λέγῃ »καὶ τότε με κνίσσης ἀμφήλυϑεν ἡδὺς ἀυτμή. ( Odyss. 12, 369)« καὶ »κνίσση δ' οὐρανὸν ἷκεν ἑλισσομένη περὶ καπνῷ ( Iliad. 1, 317)«. σημαίνει καὶ τὸ λίπος, ὡς ἐπὶ τῶν γαστέρων ἔφη »ἐμπλείην κνίσσης τε καὶ αἵματος ( Odyss. 18, 119)«. σημαίνει καὶ τὸν ἐπίπλουν, ὡς ὧδε· »κατά τε κνίσσῃ ἐκάλυψαν, δίπτυχα ποιήσαντες«. διπλᾶ γὰρ ποιήσαντες τὰ κνίσση, τοὺς μηροὺς ἐπεκάλυψαν. δίπτυχα δὲ αὐτὰ τὰ κνίση· ἐπεὶ γὰρ δύο οἱ μηροί, τὸν ἐπίπλουν εἰς δύο διελόντες ἑκάτερον αὐτῶν ϑατέρῳ μέρει τοῦ ἐπίπλου ἐκάλυπτον. Den letzten Theil der Auseinandersetzung von δίπτυχα ποιήσαντες. διπλᾶ γάρ ab hat Bachmann als besonderes Scholium zu vs. 424. Der erste Theil der höchst lehrreichen Auseinandersetzung besagt deutlich Folgendes: Aristarch schrieb zuerst κνίσῃ, κατεκάλυψαν κνίσῃ μηρούς, = »sie umgaben die Knochen mit der Fetthaut«, später jedoch schrieb Aristarch (τὰ) κνίση, κατεκάλυψαν τὰ κνίση = »sie legten die Fetthaut herum«. Aristarch ward zuerst, als er die Lesart (τῇ) κνίσῃ vorzog, von der Ansicht geleitet, daß Homer den nom. acc. voc. plur. der Neutra auf ος sonst nirgends contrahire, also τὰ κνίση hier eben so wenig gesagt haben werde wie anderswo τὰ τείχη, τὰ βέλη u. s. w. Diese seine frühere Ansicht (καίτοι εἰπών) gab jedoch Aristarch auf, weil ersich überzeugt hatte, daß Odyss. 11, 185 die Lesart τεμένη der Lesart τεμένεα vorzuziehen sei. Sobald dies feststand, fiel auch Iliad. 2, 423 der Grund weg, die Lesart (τῇ) κνίσῃ vor der Lesart (τὰ) κνίση zu bevorzugen. Abgesehn von diplomatischen Rücksichten, die bei Aristarch überall in erster Linie maßgebend waren, schließt sich das δίπτυχα ποιήσαντες offenbar an (τὰ) κνίση weit besser an als an (τῇ) κνίσῃ. Ueber die Construction vergleiche man das Didymeische Scholium A Iliad. 24, 20. 21, welches, nach Bekker ohne Lemma, nach Villoison mit dem Lemma περὶ δ' αἰγίδι πάντα κάλυπτεν χρυσείῃ, also lautet: οὕτως αἰγίδα χρυσείην αἱ Ἀριστάρχου· περὶ ὅλον αὐτὸν ἐκάλυπτε τὴν χρυσῆν αἰγίδα. καὶ μήποτε Ὁμηρικώτερον· »τοῖόν τοι ἐγὼ νέφος ἀμφικαλύψω χρύσεον ( Iliad. 14, 343)«. Hieran schließt Bekker aus V die Bemerkung καὶ »τόσσην οἱ ἄσιν καϑύπερϑε καλύψω ( Iliad. 21, 321)«. Mit dem Siege der Lesart τεμένη Odyss. 11, 185 fiel auch der Grund weg, Iliad. 21, 363 die Lesart κνίσην vor der Lesart (τὰ) κνίση zu bevorzugen, welche letztere dort eben auch diplomatisch besser beglaubigt gewesen sein wird. Diese drei Stellen stehn in unlösbarem Zusammenhange: in Aristarchs erster Ausgabe stand Odyss. 11, 185 τεμένεα, Iliad. 2, 423 (τῇ) κνίσῃ, Iliad. 21, 363 κνίσην, in Aristarchs zweiter Ausgabe Odyss. 11, 185 τεμένη, Iliad. 2, 423 und 21, 363 (τὰ) κνίση. Die Stelle Iliad. 2, 423 kehrt Iliad. 1, 460 und Odyss. 12, 360 wörtlich wieder, und fast wörtlich Odyss. 3, 457, ἄφαρ δ' ἐκ μηρία τάμνον | πάντα κατὰ μοῖραν, κατά τε κνίσῃ ἐκάλυψαν | δίπτυχα ποιήσαντες, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν. Ueber diese Parallelstellen scheint es keine hierher gehörige Ueberlieferung zu geben; sie werden in Aristarchs Ausgaben wohl das Schicksal von Iliad. 2, 423 getheilt haben. Was Didymus von Aristarch berichtete, ist auch Iliad. 2, 423 nicht zu erkennen. In Bezug auf Odyss. 11, 185 befand er sich, so scheint es, in demselben Irrthume wie Iliad. 21, 363, indem er die Lesart der ersten Aristarchischen Ausgabe für die einzige Aristarchische hielt. Man vergleiche hierüber in diesem Wörterbuche den Artikel τέμενος. Ein anderer ähnlicher Fall ist in diesem Wörterbuche s. v. ἑῶμεν erörtert. Ueber die Stellen Iliad. 21, 363. 2, 423 und ihre Lesarten κνίσην, (τὰ) κνίση, (τῇ) κνίσῃ vergleiche man La Roche Homer. Teztkritik S. 299, welcher Forscher nicht zu der hier vorgetragenen Ansicht gelangt ist. Das Aristonicëische Scholium A zu Iliad. 21, 363 erwähnt La Roche gar nicht; er hat offenbar übersehen, daß in diesem Scholium die Aristarchische Lesart (τὰ) κνίση steckt. Den Stellen des Eustathius, welche La Roche anführt, kann man Iliad. 7, 95 p. 668, 32, Odyss. 3, 457 p. 1477, 1 und Odyss. 17, 214 p. 1817, 3 hinzufügen. Als Parallelstellen zu Iliad. 2, 423 kennt La Roche nur Odyss. 3, 457 und 12, 360; die Stelle Iliad. 1, 460 nennt er nicht.
-
2 κνίσσα
κνίσσα, ἡ, ep. κνίσση, nach Drac. 21, 4 eigtl. κνῖσα, vgl. Eust. 1766, 30. 1819, 39. Dah. Bekker im Hom. κνίση schreibt; so auch in den Ableitungen richtiger mit einem σ zu schreiben; Fettdampf, der Dampf u. Geruch von fettem, im Feuer angezündetem Fleische, bes. beim Opfer, Opferduft, nidor, vgl. Arist. meteorol. 4, 9; κνίσσην δ' ἐκ πεδίου ἄνεμοι φέρον οὐρανὸν εἴσω Il. 8, 548; κνίσση δ' οὐρανὸν ἷκεν ἑλισσομένη περὶ καπνῷ 1, 317; τῶν μηρίων τὴν κνίσσαν οὐ διαφρήσετε Ar. Av. 193, öfter; Alexis bei Ath. II, 60 a; u. in Prosa, Luc. Tim. 9 u. öfter. – Auch das fette Netz, in welches das Opferfleisch eingehüllt wurde, u. das Fett überhaupt; μηρούς τ' ἐξέταμον κατά τε κνίσσῃ ἐκάλυψαν Il. 1, 460; κνίσσης ἀϋτμή Od. 12, 369, vgl. 20, 25; κνίσσῃ κῶλα συγκαλυπτά Aesch. Prom. 496. – Vgl. κνῖσος.
-
3 συγ-καλυπτός
συγ-καλυπτός, von allen Seiten bedeckt od. verhüllt, κνίσσῃ τε κῶλα συγκαλυπτά, Aesch. Prom. 494.
-
4 κῶλον
κῶλον, τό (verwandt mit κολοσσός, auch σκέλος?), – 1) das Glied des menschlichen oder thierischen Leibes, bes. Hände u. Füße; πρὸς κέντρα κῶλον ἐκτενεῖς, = λακτίζω, Aesch. Prom. 323; κνίσσῃ τε κῶλα συγκαλυπτά, Schenkel, 494; μεϑῆκεν αὑτοῦ κῶλα Ag. 1358, er ließ die Glieder sinken, vgl. Eum. 350; von Füßen, wie Soph. κῶλα κάμψον τοῦδ' ἐπ' ἀξέστου πέτρου, O. C. 19, u. von Philoktet, νοσῶν ἀνὴρ κῶλον παλαιᾷ κηρί Phil. 42; Eur. öfter, wie προβὰς κῶλον δεξιόν Phoen. 1412; auch κῶλον ἄγει ταχύπουν, Bacch. 168, u. δρομάδι κώλῳ ἐσύϑη, Hel. 1317; sp. D., wie Opp. Cyn. 3, 506, σκολιῆς ἄγρια κῶλα βάτου Zenodot. ep. (VII, 315); Plat. sagt δέρμα, τρίχας, ὄνυχάς τε ἐπ' ἄκροις τοῖς κώλοις ἔφυσαν, von Händen u. Füßen, Tim. 76 e; τὰ ἐμπρόσϑ ια κῶλα 91 e; vgl. Arist. part. an. 4, 10 incess. an. 13. – Beinknochen, Ath. IV, 182 e; vgl. Poll. 2, 193. – Auch ein Darm, Schol. Ar. Nubb. 552, Arist. part. an. 3, 14; Poll. 2, 209, jetzt richtig κόλον, w. m. s., wie κωλικός. – 2) übertr.; – a) Glied eines Satzes, einer Periode; Arist. rhet. 3, 9; Rhett. – b) Seite einer Figur, eines Körpers, auch Flügel eines Gebäudes, z. B. von den Pyramiden, Her. 2, 126. 4, 62; einer Mauer, 4, 108; πέριξ δένδρων ἄλσος περιφυτεύσο υσι πλὴν κώλου ἑνός Plat. Legg. XII, 947 e. – Auch in der Rennbahn, die eine Hälfte von der Schranke bis ans Ziel, oder zurück, δεῖ κάμψαι διαύλου ϑάτερον κῶλον πάλιν Aesch. Ag. 335. – Bei Antp. Sid. 105 (VII, 172) ist ῥινοῦ ἐΰστροφα κῶλα Umschreibung der Schleuder. – Auch die Ranken des Weins heißen κῶλα σταχύων, Schol. Theocr. 10, 46, κῶλα νάρϑηκος, die Glieder des Rohrs von einem Knoten zum andern, Phurnut.
-
5 δηρόν
δηρόν, lange Zeit hindurch, lange; dorisch δᾱρόν, Ahrens Dial. Dor. n. 139: eigentlich der als Adverbium gebrauchte Accusativ von δηρός, ά, όν. Bei Homer findet sich δηρόν oft. Das Wort ist verwandt mit δήν, δηϑά und dem Latein. diu; hinter dem Δ hatte es ursprünglich ein Digamma; es kommt von der Wurzel ΔιF- (Curtius Grundz. d. Griech. Etymol. 1, 201). bedeutete ursprünglich (seiner Accusativ-Form gemäß) »den Tag hindurch« und ist abgeo schlissen aus ΔΙFΗΡΌΝ, ΔFΗΡΌΝ. Bei Homer zeigt sich das Digamma an zwei Stellen, indem vor δηρόν im Verse eine kurze Solbe metrisch lang gebraucht wird, Iliad. 9, 415 ἐπῑ δηρόν und Odyss. 1, 203 ἔτῑ δηρόν. Doch ist zu beachten, daß in beiden Srellen die betreffende Kürze in der Arsis steht; das Digamma wurde also offenbar nur noch schwach gohört und mußte durch die Kraft der Arsis gestützt werden. In den Liedern, zu welchen die beiden genannten Stellen gehören, kommt δηρόν sonst nicht vor. Aber in einer überwiegenden Anzahl von Stellen anderer Lieder erscheint δηρόν zweifellos ohne Digamma, indem eine kurze Sylbe im Verse vor δηρόν metrisch kurz gebraucht wird: Odyss. 2, 285. 8, 150 Iliad. 21, 391 οὐκέτι δηρόν; Iliad. 2, 435 μηδ' ἔτι δηρόν; 5, 885 ἦ τέ κε δηρόν; 5, 895 μάν σ' ἔτι δηρόν; 17, 41 μὰν ἔτι δηρόν. Von diesen sieben Stellen, in denen das Digamma des Wortes δηρόν verschwunden ist, gehören zwei, nämlich Odyss. 2, 285 und Iliad. 2, 435, grade zu Liedern, welche unter die ältesten und alterthümlichsten im ganzen Homer gerechnet werden müssen uud namentlich entschieden älter sind, als das 1. Buch der Odyssee und das 9. Buch der Ilias, in denen die beiden vorhin genannten Stellen vorkommen, welche das Digamma in δηρόν haben. Diese merkwürdige Thatsache, daß in den ältesten Liedern das Digamma von δηρόν verschwunden ist, in jüngeren aber wieder erscheint, eine Thatsache, von der Curtius Grundz. d. Griech. Etymol. 2, 145 offenbar eben so wenig etwas gewußt hat, wie Buttmann Ausf, Gramm. 2. Ausg. 1 S. 44, zeigt recht deutlich, wie sehr man fehl gehn könne bei den berühmten auf metrische Digamma-Betrachtung und ähnliche Dinge gestützten Schlüssen über die Abfassungszeit der einzelnen Theile des Homer. Vgl. über diese falsche Methode der Vertheilung des Homer auf » aetates« Sengebusch Recension von Giseke »die allmähliche Entstehung der Gesänge der Ilias« in Jahns Jahrb. f. Phil. u. Päd. 1854 Bd. 69 Heft 3 S. 241 – 258. Eine lange Sylbe steht im Verse vor δηρόν Iliad. 2, 298. 13, 151. 14, 206. 305. 16, 852. 18, 125. 248. 19, 46. 20, 43. 24, 131 Odyss. 4, 109. 6, 220. 250. 8, 33. 10, 260. Den Vers beginnt δηρόν Iliad. 5, 120. 285. 10. 371. 12, 300. 14, 484. 18, 133. 19, 64. 20, 422 Odyss. 5, 396. 16, 171. 18, 146. 19, 802. 21, 112. 24, 395. – Mit einer Negation verbunden ist δηρόν wie das negirte δήν aufzufassen, s. s. v. δήν; so z. B. Odyss. 1, 203 οὔ τοι ἔτι δηρόν γε φίλης ἀπὸ πατρίδος αἴης ἔσσεται = jetzt wird er heimkehren. – Die vorhin betrachtete Stelle Iliad. 9, 415 ist auch dadurch merkwürdig, daß in ihr ἐπὶ δηρόν dieselbe Bedeutung hat wie sonst das einfache δηρόν ohne Präposition, ὤλετό μοι κλέος ἐσϑλόν. ἐἀὶ δηρὸν δέ μοι αἰὸν | ἔσσεται, οὐδέ κέ μ' ὦκα τέλος ϑανάτοιο κιχείη; wenn nicht etwa Tmesis anzunehmen, ἐπὶ – ἔσσεται = ἐπέσσεται; Aristarch erklärte nach Scholl. Aristonic. den Vers 416 ἔσσεται – κιχείη für unächt, und nach Scholl. Didym. fehlte er in der Ausgabe des Zenodot ganz; aber dann muß ἔσται hinzugedacht werden, wie auch Aristonicus ausdrücklich sagt. – Sehr interessant sind die beiden einander gleich lautenden Stellen Iliad. 14, 206. 305, von denen die letztere dem Aristarch, nach Scholl. Aristonic., und schon dem Zenodot, nach Scholl. Didym., für unächt galt. In diesen Stellen ist δηρόν so mit χρόνον verbunden, daß es auf den ersten Blick scheinen könnte, als liege ein adjectivisches δηρόν vor, δηρὸν χρόνον Accusativ von δηρὸς χρόνος: ἤδη γὰρ δηρὸν χρόνον ἀλλήλων ἀπέχονται εὐνῆς καὶ φιλότητος. Aristarch aber nahm auch hier, und gewiß mit Recht, δηρόν als Adverbium = »lange Zeit«, und das folgende χρόνον dann für sich ganz in derselben Bedeutung = »lange Zeit«, also Homerische Parallelie, zweimal hinter einander dasselbe mit verschiedenen Worten gesagt; Scholl. Aristonic. Iliad. 14, 206 (ἡ διπλῆ,) ὅτι παραλλήλως δηρόν καὶ χρόνον. Ein anderes Schol. (V.) zu derselben Stelle erinnert an Iliad. 2, 298, wo man ebenfalls im ersten Augenblicke versucht sein könnte, δηρόν für ein wirkliches Nomen zu halten: αἰσχρόν τοι δηρόν τε μένειν κενεόν τε νέεσϑαι. – Die Diple Aristarchs bei Iliad. 14, 206 ist gegen Sophokles und Euripides gerichtet, wovon Friedländer in seiner Ausgabe des Aristonicus Nichts sagt. Nämlich än jenen beiden Stellen des 14. Buchs der Ilias hielt Sophokles δηρὸν χρόνον für den Accusatio von δηρὸς χρόνος; denn er sagt, unzweifelhaft die Homerischen Stellen vor Augen habend, Ajac. 414 πολὺν πολύν με δαρόν τε δὴ κατείχετ' ἀμφὶ Τροίαν χρόνον. Noch weiter gieng Euripides, indem er wirklich den Nominativ δηρὸς χρόνος gebrauchte, Herc. fur. 702 χρόνος γὰρ ἤδη δαρὸς ἐξ ὅτου πέπλοις κοσμεῖσϑε σῶμα; auch hier zeigt die Verbindung mit χρόνος, daß Euripides die Homerischen Stellen des 14. Buchs der Ilias vor Augen hatte. Vorsichtiger ahmte Aeschvius dem Homer nach, Suppl. 516 ἀλλ' οὔτι δαρὸν χρόνον ἐρημώσει πατήρ. Eben so vorsichtig war der Dichter des Homerischen Hymnus auf Demeter, vs. 283 δηρὸν δ' ἄφϑογγος γένετο χρόνον. Auf dieselbe Art verfuhr Euripides Iph. Taur. 1339 ἐπεὶ δὲ δαρὸν ἦμεν ἥμενοι χρόνον; Orest. 55 δαρὸν ἐκ Τροίας χρόνον ἄλαισι πλαγχϑείς; Iph. Aul. 680 μέλλουσα δαρὸν πατρὸς ἀποικήσειν χρόνον; Heraclid. 69 ὦ τὰς Ἀϑήνας δαρὸν οἰκοῠντες χρόνον; besonders interessant ist Bacch. 889 κρυπτεύουσι δὲ ποικίλως δαρὸν χρόνου πόδα καὶ ϑηρῶσιν τὸν ἄσεπτον. – Die Homerische Stelle Iliad. 9, 415 ἐπὶ δηρὸν δέ μοι αἰών abmte Musäus nach, vs. 290 οὐδ' ἐπὶ δηρὸν ἀλλήλων ἀπόναντο πολυπλάγκτων ὑμε ναίων. Vor Musäus liebte Apoll. Rhod. dies Homerische ἐπὶ δηρόν, s. Argonaut. 1, 615. 870. 1072. 2, 517. 757. 3, 950. 1049. Derselbe Apoll. Rh. sagt etwas kühner Argon. 2, 449. 3, 956 οὐ μετὰ δηρόν. – Homer. hymn. Apoll. 59 lückenhaft κνίσση δέ τοι ἄσπετος αίεὶ..... δηρόν, ἄναξ, εἰ βόσκοις, ϑεοί κέ σ' ἔχωσιν; hymn. Mercur. 21 οὐκέτι δηρὸν ἔκειτο μένων ἱερῷ ἐνὶ λίκνῳ; vs. 126 verderbt ὡς ἔτι νῠν τάμετ' ἅσσα πολυχρόνιοι πεφύασιν, δηρὸν δὴ μετὰ ταῦτα καὶ ἄκριτον; hymn. Vener. 105 αὐτὰρ ἔμ' αὐτὸν δηρὸν ἐυ ζώειν καὶ ὁρᾶν φάος ἠελίοιο; vs. 261 δηρὸν μὲν ζώουσι; Hes. Th. 629 δηρὸν γὰρ μάρναντο, πόνον ϑυμαλγέ' ἔχοντες, vs. 646 μάλα δηρὸν μαρνάμεϑ' ἤματα πάντα; Pindar. N. 9, 30 μοὶραν δ' εὔνομον αἰτέω σε δαρὸν παισὶν Αἰτναίων ὀπάζειν; Aesch. Prom. 648 τί παρϑενεύει δαρόν; vs. 940 δαρὸν γὰρ οὐκ ἄρξει ϑεοῖς; Soph. Trach. 65 πατρὸς οὕτω δαρὸν ἐξενωμένου; El. 1065 δαρὸν οὐκ ἀπόνητοι; Euripid. Hecub. 184 ἐξαύδα, μὴ κρύψῃς δαρόν; Andromach. 118 ὦ γύναι, ἃ Θέτιδος δάπεδον καὶ ἀνάκτορα ϑάσσεις δαρόν, οὐδὲ λείπεις. Die Form mit dem Η, δηρόν, kommt bei den Tragikern nicht vor.
-
6 μηρίον
μηρίον, τό, singul. Posidon. bei Ath. IV, 154 h; sonst nur im plur. μηρία, τά, auch μῆρα, die aus den Schenkeln, μηροί, der Opferthiere geschnittenen Schenkelknochen, welche beim Opfer mit Fett umwickelt und verbrannt wurden; vollständig wird dieser Opfergebrauch beschrieben Od. 3, 456, ἄφαρ δ' ἐκ μηρία τάμνον, sie schnitten die Knochen aus den Schenkeln, κατὰ δὲ κνίσσῃ ἐκάλυψαν, δίπτυχα ποιήσαντες, umhüllten sie mit einer doppelten Lage Fett (vgl. 17, 241, ἐπὶ μηρί' ἔκηε, καλύψας πίονι δημῷ), ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν, legten kleine Stücke Fleisch darauf (vgl. Il. 1, 460), καῖε δ' ἐπὶ σχίζῃς ὁ γέρων, und der Alte verbrannte sie. So die Alten, obwohl sich z. B. Apoll. L. H. allgem. ausdrückt: μηρία τὰ ἐκ τῶν μηρῶν ἐξαιρούμενα καὶ ἱεροϑυτούμενα (vgl. μηρός). Voß, bes. mythol. Briefe, II p. 303 ff., u. nach ihm andere Neuere, Schneider, dem Nitzsch zur angeführten Stelle beistimmt, erklären es für Schenkelfleisch, da den Göttern gewiß das beste aus dem Innern der Schenkel herausgeschnittene Fleisch geopfert sei; die einzige, bestimmt vom Knochenopfer sprechende Stelle, Hes. Th. 535 ff., zeige, daß es ein Lokalopfer in Mekone gewesen; u. Od. 3, 85 stehe κρέ' ὑπέρτερα den μηρία, als das von den Menschen gegessene, entgegen; dies aber ist im Ggstz der σπλάγχνα zu nehmen, wie es 461 heißt αὐτὰρ ἐπεὶ κατὰ μῆρ' ἐκάη καὶ σπλάγχν' ἐμπάσαντο, μίστυλλον δ' ἄρα τἄλλα. – Das öfter vorkommende κατὰ πίονα μηρί' ἔκηα, Il. 1, 40 u. s. w., geht nur auf die Fettumhüllung; vgl. 8, 240 ἐπὶ πᾶσι (βωμοῖς) βοῶν δημὸν καὶ μηρί' ἔκηα u. μ. πιανϑέντα Theocr. 17, 126. Auch Ποσειδάωνι δὲ ταύρων πόλλ' ἐπὶ μῆρ' ἔϑεμεν, Od. 3, 179, auf den Altar legen, wie αἶγας ἄγειν, ὄφρ' ἐπὶ μηρία ϑέντες Ἀπόλλωνι 21, 267; ἀγλαὰ μηρία, bei Hes. O. 336, entweder fettglänzende Schenkelknochen, od. herrliches, stattliches Schenkelfleisch; auf Opfer geht es auch bei Soph., μυδῶσα κηκὶς μηρίων, Ant. 995; οὐ δέχονται λιτὰς ἔτι ϑεοὶ παρ' ἡμῶν οὐδὲ μηρίων φλόγα, 1007; τὰ μηρί' ἐξελὼν δεῦρ' ἔκφερε, Ar. Pax 986; τῶν μηρίων τὴν κνῖσαν οὐ διαφρήσετε, Av. 193, vgl. 1517; er sagt auch ἐκαύσατε μῆρα ϑεοῖσιν, Pax 1054; aber τὸ τρυφερὸν γὰρ ἐμπέφυκε τοῖς ἁπαλοῖσι μηρίοις ist falsche Lesart für das richtige μηροῖς, Eccl. 903; vgl. Bion. 1, 84.
-
7 μέλδω
μέλδω, erweichen, schmelzen, Callim. tr. 309 Man. 6, 464, VLL. erkl. τήκω, εἴβω; – med. zerschmelzen, zerfließen; λέβης κνίσσῃ μελδόμενος, IL. 21, 363, giebt nur eine gezwungene Erkl., der vom Fett, vom Sieden des Fettes schmilzt, d. i. in welchem das Fett schmilzt; Spitzner u. Bekker lesen mit Aristarch κνίσην, wobei das med. = act., der Kessel, der das Fett zerschmelzen läßt; s. s. v. κνῖσος; Nic. Ther. 108 sagt ἔςτ' ἂν περὶ σάρκες ἀκάνϑης μελδόμεναι ϑρύπτωνται.
-
8 ἼΚω
ἼΚω, die Stammform von ἱκνέομαι, bei welchem die Medialformen ἵξομαι, ἱκόμην, ἱγμαι aufgeführt sind, s. auch ἱκάνω u. ἥκω, – kommen, an ein Ziel gelangen, – a) zunächst von Menschen; der Ort od. die Person, zu der man kommt, steht im acc. dabei, εἰ δὲ Θεμίστιον ἵκεις Pind. N. 5, 50; selten mit praepos., Πέλοπος παρὰ σταϑμῶν Cl. 5, 10, ποτὶ κοῖτον P. 2, 36; bes. als Schutzsuchender, Hülfeflehender, ἱκέτης, zu Einem kommen, vgl. ἱκνέομαι u. ἱκάνω. – b) von leblosen Dingen, häufig, wie von dem aufsteigenden Rauche, Fettdampfe, κνίσση δ' οὐρανὸν ἷκεν Il. 1, 317, vom Schall, ἀϋτὴ δ' οὐρανὸν ἵκει 14, 60. 17, 425, ähnlich ὕβρις τε βίη τε σιδήρεον οὐρανὸν ἵκει Od. 15, 329, Frevel u. Gewaltthat steigen bis an den Himmel; vom Lichte, αἴγλη δι' αἰϑέρος οὐρανὸν ἷκε Il. 2, 458, σέλας 8, 509; – von Schiffen, Od. 9, 128. 12, 60; von Gütern u. Schätzen, die wohin gebracht werden, πολλὰ δὲ δὴ Φρυγίην κτήματα ἵκει Il. 18, 292, wie auch wir sagen: sie kommen od. gehen nach Phyrygien. - Von Gemüthsbewegun gen, ὅτε κέν τιν' ἐπιζάφελος χόλος ἵκοι Il. 9, 525, vgl. 17, 399; τίνα χρειὼ τόσον ἵκει, wen trifft eine solche Noth, Od. 2, 28; auch τοὶ πινυτὴ φρένας ἵκει, 20, 228, du bist verständig. – Hom. hat einen eigenthümlichen aor. ἷξον, Il. 5, 773. 10, 470 u. öfter, in denselben Vrbdgn, ἐς Ῥόδον ὶξεν 2, 667; ἱξες H. h. 1, 223; Sp. Ep. auch ὶξα, Qu. Sm. 12, 461; dor. fut. ἱξῶ, Ar. Ach. 742. [Ι findet sich nur Il. 9, 414 in οἴκαδ' ἵκωμι kurz u. Pind. P. 2, 36, wo man ἱκόντα für den aor. II. erkl., wenn nicht mit Böckh ἑκόντα zu lesen.]
-
9 ὠμο-θετέω
ὠμο-θετέω, rohe Stücke Fleisch, rohe Theile, Glieder des zerlegten Opferthieres auf die mit der Fetthaut, δημός, umhüllten Schenkelbeine legen und sie so den Göttern weihen, Hom.; vollständig heißt es μηρούς τ' ἐξέταμον κατά τε κνίσσῃ ἐκάλιψα, δίπτυχα ποιήσαντες, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησα, Il. 1, 461. 2, 424 Od. 3, 358; auch im med., ὁ, δ' ὠμοϑετεῖτο συβώτης, πάντοϑεν ἀρχόμενος μελέων, ἐς πίονα δημόν, 14, 427; später übh. = ein Schlachtthier opfern, Ap. Rh. 3, 1033 ἀδαίετον ὠμοϑετῆσαι.
-
10 κῶλον
κῶλον, τό, (1) das Glied des menschlichen oder tierischen Leibes, bes. Hände u. Füße; κνίσσῃ τε κῶλα συγκαλυπτά, Schenkel; μεϑῆκεν αὑτοῦ κῶλα, er ließ die Glieder sinken; von Füßen; δέρμα, τρίχας, ὄνυχάς τε ἐπ' ἄκροις τοῖς κώλοις ἔφυσαν, von Händen u. Füßen. Beinknochen. Auch ein Darm. (2) übertr.; (a) Glied eines Satzes, einer Periode; (b) Seite einer Figur, eines Körpers, auch Flügel eines Gebäudes, z. B. von den Pyramiden; einer Mauer. Auch in der Rennbahn, die eine Hälfte von der Schranke bis ans Ziel; ῥινοῦ ἐΰστροφα κῶλα, Umschreibung der Schleuder. Auch die Ranken des Weins heißen κῶλα σταχύων; κῶλα νάρϑηκος, die Glieder des Rohrs von einem Knoten zum andern -
11 μέλδω
μέλδω, erweichen, schmelzen; zerschmelzen, zerfließen; λέβης κνίσσῃ μελδόμενος, der vom Fett, vom Sieden des Fettes schmilzt, d. i. in welchem das Fett schmilzt; κνίσην, der Kessel, der das Fett zerschmelzen läßt -
12 μηρίον
μηρίον, τό, nur im plur. μηρία, τά, auch μῆρα, die aus den Schenkeln, μηροί, der Opfertiere geschnittenen Schenkelknochen, welche beim Opfer mit Fett umwickelt und verbrannt wurden; ἄφαρ δ' ἐκ μηρία τάμνον, sie schnitten die Knochen aus den Schenkeln, κατὰ δὲ κνίσσῃ ἐκάλυψαν, δίπτυχα ποιήσαντες, umhüllten sie mit einer doppelten Lage Fett, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν, legten kleine Stücke Fleisch darauf, καῖε δ' ἐπὶ σχίζῃς ὁ γέρων, und der Alte verbrannte sie; ἀγλαὰ μηρία, entweder fettglänzende Schenkelknochen, od. herrliches, stattliches Schenkelfleisch
См. также в других словарях:
κνίσση — κνῖσα steam and odour of fat fem nom/voc sg (attic epic ionic) … Greek morphological index (Ελληνική μορφολογικούς δείκτες)
κνίσσῃ — κνίζω scratch aor subj mid 2nd sg (epic) κνίζω scratch aor subj act 3rd sg (epic) κνίζω scratch fut ind mid 2nd sg (epic) κνῖσα steam and odour of fat fem dat sg (attic epic ionic) … Greek morphological index (Ελληνική μορφολογικούς δείκτες)
EXTISPICES — ab extis inspiciendis dicti sunt olim Auspices, qui e victimatum in aris occisarum visceribus, ex artis suae quae Extispicina dicta est, disciplina consideratis, sutura praedicebant; de qua Cic. Extis, inquit, omnes fere utimur. Haec viguit… … Hofmann J. Lexicon universale